Weil Obst und Gemüse atmet, ist die Permeabilität der Verpackung der entscheidende Erfolgsfaktor. Sind Obst und Gemüse in einer nicht ausreichend durchlässigen Folie versiegelt, entwickeln sich unerwünschte anaerobe Bedingungen (< 1 % O2 und > 20 % CO2), die Qualitätsverluste zur Folge haben. Werden Obst und Gemüse dagegen in einer zu stark durchlässigen Folie verpackt, bleibt nur wenig oder gar nichts von der Schutzatmosphäre übrig, und der Feuchtigkeitsverlust führt wiederum zu einer Beschleunigung des Qualitätsverlustes. Beispiele für Materialien, die für MAP-Verpackungen von frischem Obst und Gemüse verwendet werden können, sind Folien mit Mikroporen oder LDPE/OPP.
Wenn Obst und Gemüse atmet, entwickelt sich die Schutzatmosphäre zu einer Schutzatmosphäre im Gleichgewichtszustand (EMA – "Equilibrium Modified Atmosphere"). Bei einer EMA ist die Menge an Sauerstoff (O2) und Kohlendioxid (CO2), die durch die Folie ausgetauscht wird, gleich der Atmungsrate des Produkts. Die EMA wird durch zahlreiche Faktoren wie Atmungsrate, Temperatur, Verpackungsfolie, Packungsvolumen, Füllgewicht und Licht beeinflusst. Die Atmungsrate wiederum wird durch Art oder Sorte, Größe, Reife- und Verarbeitungsgrad des Produkts bestimmt. Infolgedessen ergibt sich die Festlegung der optimalen EMA für ein bestimmtes Erzeugnis aus einer entsprechend komplexen Gleichung.
Linde berät Sie gern bei der Wahl des für unterschiedliche Atmungsraten geeigneten Gasgemischs, mit dem Sie die optimale EMA für Ihr Produkt erzeugen. Normalerweise kann eine optimale EMA mit 3 – 10 % O2 und 3 – 10 % CO2 die Haltbarkeit von Obst und Gemüse deutlich erhöhen.
Wie bereits erklärt, entwickelt sich die Schutzatmosphäre innerhalb einer luftdicht versiegelten Verpackung bedingt durch die Produktatmung. Es gibt jedoch Fälle, in denen eine Gasspülung erforderlich ist, damit sich ein vorteilhaftes Gleichgewicht der Schutzatmosphäre (EMA) schneller einstellt. Zum Beispiel kann die durch Enzyme verursachte Braunfärbung von Gemüsesalat durch eine Gasspülung länger hinausgezögert werden als mit einer Verpackung in Luft.
Zur Ermittlung der optimalen Lösung für Ihr Obst oder Gemüse führen unsere Ingenieure eine Reihe von Tests durch. Andere Bedingungen gelten möglicherweise für geschälte Kartoffeln und Äpfel, die aufgrund der Braunfärbung durch enzymatische Reaktionen nicht mit Sauerstoff verpackt werden sollten. Geschälte Kartoffeln können beispielsweise in 20 % CO2 + 80 % N2 verpackt werden. Dadurch verlängert sich die Haltbarkeit bei +4 bis +5 °C von 30 Minuten auf 7 bis 8 Tage.
