Vorteile von Ozon als Bleichmittel:
Starkes Oxidationsmittel schon bei niedrigen Temperaturen
Schnelle Reaktionen; eine kurze Verweilzeit (und damit ein kleiner Reaktor) genügt
Filtrat-Rückführung zur Rückgewinnung der Chemikalien ist möglich
Effektive Delignifizierung für alle Zellstofftypen
Ozon wurde Anfang der 1990er Jahre als Bleichchemikalie im industriellen Maßstab eingeführt, in erster Linie, um Zellstoff mit größtmöglicher Weiße ohne den Einsatz chlorhaltiger Chemikalien zu bekommen. Heute wird Ozon sowohl in TCF- als auch in ECF-Bleichverfahren verwendet. Weil Ozon ein starkes Bleichmittel ist, reduziert sich dadurch auch der Verbrauch an anderen Bleichchemikalien.
Ozon wird vor Ort durch stille elektrische Entladung in einem sauerstoffhaltigen Gasstrom erzeugt. Die für die Zellstoffbleiche benötigten Ozonmengen (typischer Wert 1 – 10 kg/t lutro*) sind am wirtschaftlichsten aus Sauerstoff zu erzeugen. Das zugeführte Gas sollte im Wesentlichen frei von Wasser und organischen Verbindungen sein. Derzeit liegt der höchste für die Praxis relevante Grenzwert der Ozonkonzentration bei ca. 13 %.
*t lutro = Tonne lufttrocken