Wie Sie wissen, wird durch eine Tieftemperaturbehandlung, die direkt an den normalen Abschreckvorgang angehängt wird, der Restaustenit umgewandelt.
Durch geregeltes Einsprühen von flüssigem Stickstoff in den Behandlungsraum mit Umwälzer, kann jedes beliebige Abkühlungsprofil bis -150 °C; in Sonderfällen bis zu -190 °C, gefahren werden.
Dadurch wird die Härte und die Schneidhaltigkeit gesteigert. Teile mit engen Toleranzen bleiben maßhaltig, da es unter Belastung kein Umklappen des Gefüges mit Volumenwachstum gibt. Schwachstellen in der Prozessregelung, wie es sie z.Z. noch bei der Unterdruckaufkohlung gibt, werden korrigiert.
Linde bietet ein komplettes CRYOFLEX® Programm standardisierter Hardware, wie Truhen, Schränke und Tunnel an. Auch maßgeschneiderte Lösungen können wir Ihnen anbieten. Einzelteilbehandlung, Schüttgüter oder die Behandlung von Band in Durchlauf sind möglich. Damit Sie sich selbst ein Bild machen können, bieten wir Ihnen einen Test in Ihrem Hause mit Ihren Teilen an. Wir stellen Ihnen dazu eine Truhe leihweise zur Verfügung. Damit es zu keiner Rostbildung kommt, wird das Wiedererwärmen gleich in der Truhe durchgeführt.
Sollten Sie auch das Anlassen im selben Arbeitsschritt wünschen, auch dies ist möglich. Allerdings nicht in der Versuchstruhe.
Tieftemperatur-Behandlung - EquipmentFür die Tieftemperaturbehandlung hat Linde verschiedene Lösungen entwickelt.
Im Tiefkühlschrank CRYOFLEX® CCF sind die neuesten Entwicklungen der Prozess- und Fertigungstechnologie realisiert. Der Tiefkühlschrank ist konstruiert für den Chargenbetrieb, bei dem ein kontinuierlich arbeitendes System nicht geeignet ist.
Die Tiefkühltruhe CRYOFLEX® CBF wird in verschiedenen Größen für relativ kleine Volumen entsprechend der Kundenerfordernisse hergestellt. Um Rostbildung zu verhindern, wird das Wiedererwärmen gleich in der Truhe durchgeführt.
Der Kühltunnel CRYOFLEX® CTF wird in einem In-Line-Prozess direkt vor dem Anlassvorgang in die Fertigungslinie integriert.
Tieftemperatur-Behandlung - RestaustenitumwandlungFür bestimmte Anwendungen ist die Tieftemperaturbehandlung ein wichtiger Teil des gesamten Wärmebehandlungsprozesses. Bei der Behandlung von gehärteten Stählen und Bauteilen bei tiefen Temperaturen wird verbleibender Restaustenit in Martensit umgewandelt und die folgenden Materialeigenschaften werden verbessert:
- Härte und Festigkeit
- Verschleißfestigkeit
- Formbeständigkeit
Dieser Prozess ist bekannt und bewährt und wird meist bei einer Temperatur von -70°C bis zu -110°C durchgeführt.
Um weitere Verbesserungen der Materialeigenschaften zu erreichen, werden in bestimmten Anwendungen sogar noch tiefere Temperaturen bis zu -190°C , der Temperatur von verflüssigtem Stickstoff, benötigt. Dies ist besonders bei hochlegierten Stählen wie Werkzeugstählen von Vorteil. Auch bei ausgehärteten Aluminium-Legierungen oder anderen Nichteisen-Metallen kann durch eine Tieftemperaturbehandlung eine verbesserte Festigkeit und eine längere Lebensdauer erreicht werden.