UV-Trocknung ist ein effektiver fotochemischer Prozess, bei dem UV-reaktive Beschichtungen und ultraviolettes Licht verwendet werden, um eine Abbindereaktion auszulösen. Verglichen mit herkömmlichen Methoden wie dem Heißlufttrocknen hat diese Technologie mehrere Vorteile:
Höhere Produktionsgeschwindigkeit, da das Abbinden innerhalb von Millisekunden geschieht.
UV-getrocknete Produkte sind völlig trocken, elastisch, glänzend und hochresistent gegen Kratzer und Chemikalien, lassen sich also ohne Verzögerung weiterverarbeiten.
Da keine Lösungsmittel verwendet werden, gibt es weniger Probleme mit Emissionen, Geruchsbelästigung, Sicherheitsrisiken (Entflammbarkeit), Umwelt- und Gesundheitsschutz.
Die Trocknungstechnologie benötigt wenig Platz.
UV-Trocknen kann für viele Anwendungen genutzt werden, z.B. für das Trocknen/Härten von Druckfarben, Lacken, Klebstoffen und synthetischen Materialien.
Die Strahlungsenergie des ultravioletten Lichtes allein reicht jedoch nicht aus, um die Abbindereaktion bei herkömmlichen Formulierungen auszulösen. Daher müssen so genannte Fotoinitiatoren zur chemischen Zusammensetzung hinzugefügt werden.
Doch auch dies schließt das Problem der Sauerstoffhemmung nicht aus. Eine mögliche Lösung hierfür ist das „chemische Inertisieren”, das mehr Fotoinitiator erfordert.
Dies jedoch verursacht wiederum höhere Kosten sowie mehr Geruch und andere Schwierigkeiten (z.B. die unerwünschte Bildung von Ozon). Auch neigen bestimmte Produkte zum Vergilben, wenn zu viel Fotoinitiator verwendet wird. Doch diese Probleme sind leicht lösbar, wenn man die Trocknungskammer mit inertem Gas füllt und so die Reaktivität der Atmosphäre deutlich senkt.